Duckdalben
Ausguck für Möwen
ausgedient
als Ankerplatz
die guten Zeiten
machten nicht fest
am rissigen Holz
reibt das Tau
eines Beiboots
sich auf
für die Freiheit
Unbewegt äugen
die Möwen
Gelassen
Kein Windhauch selbst
die Stille schläft
auf den Tomaten
ein Sonnenfleck
auf jeder roten Frucht
In Pflaumenbäuchen
reift das Licht
zur Süße
der Sommer rundet
sich und ruht
Im Schlaf
geworfen zwischen
eingestürzte Häuser
die weiße Fahne
eng am Leib aus Schnee
darin ein Fetzchen
Friede überwintern will
In kalten Nächten
heulen Rudelwölfe
das Wiegenlied
der Unbehausten
zum ungewissen Hof
des Mondes
Manchmal geschieht es
schwankt die Erde
im Schlaf ein Schiff
der Friede ist an Bord
und zartes Gras
lässt sich erträumen
Kleines Seestück
An diesem Tag ist das Meer
ein blaues Zirkuspferd langmütig
läuft es seine Runden
Da hüpft vom Trapez
die Sonnenprinzessin in seine Mähne
springt auf und wieder ab
legt sich auf den Rücken
wirft ihr Netz aus denkt
Seepferdchen hinein mit Sonnenrüsseln
Das Meerpferd rauscht auf
schüttelt Wellen aus dem Ärmel
und rollt mit der Brandung
die Sonnenprinzessin an Land
Gischt und Schaumküsse überall
dann - husch hüpft sie zurück
Das blaue Zirkuspferd
schnaubt zärtlich langmütig
läuft es seine Runden
Landflüchtig das Meer
In manch alten Städten
erzählen Ringe
die nichts mehr halten
von versandeten Häfen
von Booten
und ihrer Fracht
vom landflüchtigen Meer
Menschenflüchtig
sollte es sein heute und
wieder und wieder
seine Geschöpfe erstickt
grau-schwarz schlagen
die Leiber an Land
das Meer trägt Trauer
Spurensuche
War Blume ich
fühlte als Stein
Lebte im Mutterleib
unter des Mondes
hohem Gesetz
auch als Fisch
Spurensuche
auf dem Rücken
des Feuersalamanders
in meinem Blut
seit jeher das Salz
des Urmeeres
Wegsteine
Wachsen
mit den Ölbäumen
eine Spur nur
legen jedes Jahr
Gefährten zur Seite
und vier kleine Pfoten
Lebenslust
Luftzeichen erproben
und Triangeln
setzen ins
Winterfell der Jahre
Wegsteine
am Rande der Zeit
gegen den Himmel gehalten
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